Wenn Gefühle überspringen – warum Tierkommunikation mehr ist als „Tierflüstern“
- Alexografie
- 2. Nov.
- 5 Min. Lesezeit

Habt Ihr schon mal das Gefühl gehabt, Euer Hund könnte Gedanken lesen?
Nein, er liest nicht heimlich Eure E-Mails, aber er spürt sofort, wenn Ihr gestresst seid, unruhig oder genervt. Und oftmals reagieren er sogar, bevor Ihr selbst merkt, was los ist.
Willkommen in der Welt des „Interspecies Emotional Contagion“: die Übertragung von Emotionen zwischen unterschiedlichsten Lebewesen und unbewussten Weitergabe von Gefühlen.
Eine interartliche emotionale Resonanz. Gefühle, die wie Funken zwischen Euch und Eurem Tier überspringen. Klingt ein bisschen magisch, aber lasst Euch nicht täuschen: Ohne den richtigen Umgang kann es schnell chaotisch werden. Sowohl für das Tier, als auch für seine(n) Menschen.
Als hochsensible Tierkommunikatorin mit einer Hündin, die Epilepsie hat, kenne ich das nur zu gut. Ein kleiner Puls, ein Zittern, ein Blick und schwups, bin ich mitten in ihrem emotionalen Gewitter! Andersherum funktioniert es genauso: Mein Stress wird zu ihrem Stress. Der Stress im Umfeld ebenso. Klingt verrückt, ist es jedoch absolut nicht. Gerade bei Epilepsie kann der Faktor Stress sehr entscheidend sein. Denn ein einziger Tag mit zu viel Spannung und die Anfälle sind vorprogrammiert.
Ich habe mich mit meiner Familie lange in einer Stressspirale befunden - in voller Angst darüber, wann der nächste Anfall kommt. Unser gesamter Alltag war auf den Kopf gestellt. Und irgendwann war klar: So kann’s nicht weitergehen ...
Meine Seelenhündin Marla zeigte mir unweigerlich, dass ich mich an etwas Wichtiges erinnern musste, was schon als Kind in mir angelegt war: das tiefe Gespür für Tiere, ihnen zuhören, sie verstehen und: mit ihnen sprechen! Und das auf feinstofflicher Ebene, was mir zu jener Zeit jedoch noch überhaupt nicht bewusst war. Aufgrund eines schwer traumatischen Erlebnisses hatte ich diese Begabung viel zu lange verdrängt.
Und so entschied ich, einen sehr außergewöhnlichen, jedoch für mich um so klareren Weg zu gehen: eine fundierte Ausbildung zur professionellen Tierkommunikatorin.
Denn auch in medizinisch herausfordernden Situationen kann die Tierkommunukation eine wertvolle Brücke sein.
Was die Wissenschaft bestätigt
Studien zeigen inzwischen, dass Hunde tatsächlich unsere Stresshormone „messen“ können. Cortisol, unser Stresshormon, beeinflusst ihren eigenen Cortisolspiegel. Sie spüren buchstäblich, wenn wir „unter Strom“ stehen. Auch unsere Herzfrequenz, Körpersprache und Gerüche werden von ihnen sehr fein wahrgenommen.
Die Bindung zwischen Mensch und Tier ist also nicht nur emotional spürbar, sondern biologisch messbar. Das heißt: Wenn wir uns selbst regulieren, tun wir automatisch auch etwas für unsere Tiere.
Tierkommunikation ist kein Hokuspokus, sondern Verbindung mit Handwerk
Allerdings kann man nicht einfach mal so „drüberschnuppern“ und hoffen, dass es klappt. Es braucht Erfahrung, Sensibilität, Fachkunde innerhalb verschiedener (Haus)Tierarten, die innere Haltung der GFK (Gewaltfreie Kommunikation) und energetische Grundlagen. Kurzum: eine fundierte Ausbildung.
Für mich war das kein Zufall: Ich bin u.a. geprüfte und zertifizierte Fachkraft für Stressmanagement (IHK). Diese Ausbildung war für mich die Basis, bevor ich mich auf die Tierkommunikation eingelassen habe (Grund- und Masterausbildung).
Denn nur wer gelernt hat, die eigenen Emotionen zu regulieren, kann auch sicher und professionell mit den Gefühlen der Tiere umgehen.
Ein Tag, der alles zeigte ...
Eines morgens: Marla war unruhig, ich noch halb im Schlaf. Ich wusste sofort: „Da stimmt was nicht.“ Über die Tierkommunikation konnte ich wahrnehmen, was sie innerlich beschäftigte, spiegelte ihre Emotion und am Ende kehrte Ruhe ein. Vertrauen entstand.
Vor meiner Aus- und Weiterbildung verlief es jedoch nicht immer so ruhig: Es war an einem Montag ... Pure Reizüberflutung für mich als HSP. Die Betreuung eines pflegebedürftigen Angehörigen, Job, Pendeln, Einkaufen und dazwischen keine Pausen! Ich war komplett überladen und kaum stand ich zuhause in der Tür, erlitt Marla einen Krampfanfall. Zack. Sie brach direkt vor meinen Augen zusammen. Und da lag ich nun mit ihr auf dem Boden, im abgedunkelten Flur, unter einer Decke. Neben ihrem Erbrochenem und in einer Hand eine Tube Diazepam, die ich ihr im Notfal rektal verabreichen muss.
Und diese Erkenntnis war brutal: Mein Stress war ihrer.
Auch in anderen, familiär angespannten Situationen reagierte Marla stark. Ein Besuch bei einem pflegebdedürftigen Angehörigen mit einer massiven narzisstischen Persönlichkeitsstörung, der mich sehr herausforderte, endete an diesem Tag mit einem Status Epileptikus. Auch das war kein Zufall, sondern eine emotionale Übertragung in ihrer heftigsten Form.
Als Erstes beschloss ich, Marla niemals wieder dorthin mitzunehmen.
Und genau da setzt Tierkommunikation an
So heftig diese Momente auch waren, sie haben mir eines gezeigt: Unsere Tiere nehmen unsere Gefühlswelt nicht nur wahr. Sie leben sie mit! Und genau hier kommt Tierkommunikation ins Spiel. Nicht als Zaubertrick oder "übersinnliche Eingebung", sondern als bewusste Form auf feinstofflicher Ebene, wieder in eine echte Verbindung zu ermöglichen.
Tierkommunikation kann helfen:
das Verhalten des Tieres besser zu verstehen, statt nur zu reagieren
emotionale Ursachen zu erkennen – hinter scheinbar „unerklärlichen“ Problemen
Stress zwischen Mensch und Tier aufzulösen, bevor er sich körperlich zeigt
Entscheidungen zu treffen, die wirklich im Sinne des Tieres sind – z.B. bei Krankheit, Umzug oder Veränderungen im Alltag.
Kurz gesagt: Die Tierkommunikation bringt Ruhe, wo sonst Unsicherheit und Missverständnisse bestehen. Und Nähe, wo Distanz entstanden ist.
Das Spannende daran: Oft verändert sich das Verhalten des Tieres schon, sobald verstanden wird, was in ihm vorgeht und das völlig zwanglos und ohne „Trainingstricks“.

"Tiere reagieren viel mehr auf unsere innere Haltung und Präsenz, statt auf unsere gesprochenen Worte."
Für mich ist Tierkommunikation deshalb kein Werkzeug, sondern Beziehungspflege auf höchster Ebene. Sie hilft, die unsichtbare Brücke zwischen Mensch und Tier auf respektvolle Weise bewusst zu gestalten. Basierend auf einem tieferen Verständnis für uns selbst, die Tiere und unsere Umwelt ist dies ein sanfter Weg zu mehr Gelassenheit und innerem Gleichgewicht.
In einer schnelllebigen Welt voller Reizüberflutung und Entfremdung braucht es Räume, die uns zurückführen: zu uns selbst, zueinander und zu dem, was wirklich zählt.
Die Tierkommunikation hilft dabei, die feinen Signale unserer Tiere zu lesen, ihre Bedürfnisse zu erkennen und die Tier-Mensch-Beziehung zu stärken. Sie dient als Brücke, um Missverständnisse zu erkennen oder zu vermeiden, Vertrauen aufzubauen und ein harmonisches Miteinander zu schaffen.
Hierbei geht es nicht um Perfektion, sondern um eine wahrhaftige und lebendige, tiefe Verbindung.
Hier erfahrt Ihr mehr über meine Arbeit als hochsensible Tierkommunikatorin:
Bleibt achtsam :-)
Eure Alex (vom Team Alexografie)
Hinweis:
Tierkommunikation kann helfen, die Gefühle, Bedürfnisse und Stressauslöser Eures Tieres besser zu verstehen und so den Alltag entspannter zu gestalten. Sie ist eine Brücke für Vertrauen, Verbindung und emotionale Balance. Aber: Sie ersetzt keine tierärztliche Behandlung. Gerade bei Erkrankungen wie Epilepsie ist medizinische Hilfe unverzichtbar. Tierkommunikation unterstützt, klärt auf und begleitet – heilt aber nicht selbst.
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© Alexografie.de - Alex We Hillgemann - 02. November 2025 - Photos: Alex We Hillgemann, Wix
