Tierseelen & Menschenseelen – Spiegelung und Bedeutung
- Alexografie
- 27. Juli
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Sept.

Ich war noch ein Kind, als meine Katze Nicki plötzlich verschwunden war. Sie war mehr als ein "Haustier" für mich. Sie war meine Halt in einem sehr schwierigen und unsicheren Zuhause, in dem fast täglich ein Drama das nächste ablöste. Ein Zuhause, in dem ich schon früh lernen musste, zu überleben – der Grundstein für meine Hochsensibilität.
Nicki und ich hatten eine tiefe Verbindung zueinander. Wir verstanden uns über die stille Sprache unserer Herzen – unserer Seele.
Ich wusste damals nicht, dass sie ausgesetzt wurde – mit ihren zwei kleinen Babys. Was ich auch nicht wusste war, dass mein Zuhause draußen auf dem Lande, plötzlich nicht mehr vorhanden war. Dass ich mich im Alter von 10 Jahren nicht mal von meiner einzigen Spielkamaradin und Freundin verabschieden konnte. Was ich aber wusste, mit jeder Zelle meines Körpers: Etwas ist damals in mir zerbrochen.
Für mich als Kind war diese Erfahrung zu jener Zeit noch viel mehr als ein Verlust. Es war ein Verrat, den ich nicht begreifen konnte. Ich zog mich zurück und fühlte mich noch einsamer denn je. Ich hörte auf zu sprechen. Über Monate hinweg … Meine Großeltern schafften es irgendwann, dass ich mich wieder öffnete. Sie gaben mir zu jener Zeit genau den Raum, den ich brauchte: Geduld und Zuwendung ohne Zwang.
Heute weiß ich: Es war der Anfang eines langen Weges. Einer Reise zurück zu mir und zu einer Wahrheit, die Tiere mir über all’ die Jahre immer wieder gezeigt haben ... INHALTSVERZEICHNIS:
Hochsensible Menschen und Tiere – eine Verbindung, die tiefer geht
Für Menschen wie mich, und vielleicht auch viele andere, sind Tiere nicht einfach „nur“ Begleiter. Sie sind wichtige Lehrer und Wegweiser. Nicht, weil sie perfekt sind, sondern weil sie authentisch ... wahrhaftig sind.
Tiere tragen keine Masken. Sie tun nicht so als ob. Und genau das macht sie für uns so heilsam. In einer Welt voller Reize, Erwartungen und Überforderung sind sie oft der einzige Ort, an dem wir einfach SEIN dürfen. Unverbogen und unverstellt.
Und oftmals zeigen sie uns das, was wir selbst lange übersehen haben. Nicht, weil sie uns erziehen wollen. Sondern weil sie mit uns verbunden sind. Tiefer, als es Worte je beschreiben könnten.
Tiere sprechen mit uns – auch wenn wir verlernt haben, zuzuhören
Ich konnte schon als Kind mit Tieren „sprechen“. Nicht in Sätzen, aber in Empfindungen, Bildern und Gefühlen. Damals wusste ich das nicht zu benennen. Heute weiß ich: Es ist keine Fähigkeit, die man lernt. Es ist etwas, das in uns liegt und wieder erinnert werden will.
Tiere reden nicht in unserer Sprache. Aber sie senden. Und manchmal sogar messerscharf. Wenn wir bereit sind, hinzuhören – nicht mit den Ohren, sondern mit dem Herzen - dann beginnt ein ganzes „Gespräch“. Eines, das nichts will, außer Wahrheit.
Und vielleicht zeigen uns Tiere gerade etwas, das wir längst wissen, dem wir uns jedoch (noch) nicht stellen wollen. Wenn wir mit einem Tier zusammenleben, dann sollten wir uns einmal in aller Ruhe fragen:
Was zeigt es uns gerade in seinem Verhalten, in seiner Stimmung, in seinem Körper?
Wo spiegelt es uns als Mensch?
Und was wäre, wenn seine Unruhe nicht nur „Problemverhalten“ ist, sondern ein leiser Hinweis auf etwas in uns selbst?
Diese Fragen führen nicht immer zu klaren Antworten. Aber sie führen in die Tiefe. Dorthin, wo echte Verbindung entsteht. Und wo Heilung beginnen kann. Nicht nur für das Tier selbst, sondern für uns Menschen. Seite an Seite.
"Tiere sind nicht einfach nur Haustiere. Sie sind Seelenspiegel! Wenn wir das erkennen, verändert sich alles. Manchmal ganz still und leise, aber manchmal auch sehr radikal – so wie bei meiner Seelenhündin Marla Peppels …"
Wenn Tiere unsere Wahrheit spiegeln ...

Tiere nehmen viel mehr wahr, als wir oft glauben wollen. Sie spüren unsere Ängste, unsere Sorgen und auch die unausgesprochenen Gefühle, bevor wir sie selbst greifen können. Gerade für hochsensible Menschen sind sie weit mehr als Begleiter: sie sind Wegweiser, Spiegel und oftmals sogar unsere Lehrer.
Vor knapp acht Jahren kam Marla Peppels, ein Zwergrauhaardackelmädchen, in unser Leben. Mit ungefähr drei Jahren wurde bei ihr Epilepsie diagnostiziert. Eine Diagnose, die unser Leben in kurzer Zeit komplett umkrempelte. Besonders der erste schwere Anfall führte uns mitten in eine Welt aus Angst und Ungewissheit, in der alles auf dem Spiel stand.
Ich erinnere mich genau an diesen Moment in der Notaufnahme, als sie ihren ersten „Status epilepticus“ erlitt. Wir wussten nicht, was zu diesem Zeitpunkt geschah! Wir waren voller Angst und Panik. Und dann sackte ihr Körper einfach nur noch in sich zusammen. Zu dem Zeitpunkt dachten wir, wir hätten sie verloren ...
Ich nahm nur noch das monotone Piepen der Apparate und die vielen Schläuche wahr, die Marla's kleinen Körper umschlangen. Die Zeit schien still zu stehen. Ich war innerlich vollkommen erstarrt. Die Tierärzte legten mir Marla, angeschlossen an diese lebenswichtigen Maschinen, in die Arme. Ich war überzeugt, das sei der Abschied – der letzte Moment unseres Zusammenseins. Doch Marla hatte eine andere Botschaft ...
Sie öffnet plötzlich ihre Augen, blickte mich an und in diesem Augenblick schien sie zu lächeln. Es war, als wollte sie sagen: „Ich bin noch hier. Das ist kein Ende, sondern ein neuer Anfang.“ Inmitten all’ der Angst breitete sich in mir eine Ruhe aus, die ich vorher nicht kannte. Ich spürte eine Verbindung, die kein Wort beschreiben kann. Eine Kraft, die uns fest zusammenhielt. Und ich vergesse auch niemals das Lächeln der Tierärzte. So als ob sie diesen Moment selbst für ein Wunder gehalten hätten.
Diese Erfahrung hat mein Leben verändert. Marla und ich wurden eins – verbunden durch Vertrauen, Geduld und Achtsamkeit. Sie hat mich gelehrt, dass das Leben nicht von Prognosen bestimmt wird, sondern von vielen kleinen Momenten im Hier & Jetzt. Wenn ein Anfall kommt, zählt nichts außer Präsenz: Atmen und Dasein.
Und oft stelle ich mir die Frage: Trägt sie etwas mit für mich? Zeigt sie mir etwas, das ich bei mir selbst nicht sehen will?
Ich bin mir längst sicher: ja, das tut sie! Nicht im Sinne von Schuld. Sondern im Sinne von Verbindung und tiefem Vertrauen. So, wie Nicki damals einfach fortgebracht wurde, als meine kindliche Welt zerbrach und mir früh zeigte, dass Liebe so verdammt weh tun kann. Liebe, wie sie echter und tiefer nicht hätte sein können. Und unfassbarer Schmerz, den mir Menschen zugefügt hatten, denen ich eigentlich als Kind hätte vertrauen sollen.
Durch diese gemeinsamen Herausforderungen mit Marla habe ich gelernt, wie wichtig es ist, Stress besser zu verstehen und zu innerer Balance zu finden – nicht nur für uns Menschen, sondern auch für die Tiere, die uns so viel spiegeln.
Diese Erkenntnis hat mich auf meinen weiteren Weg geführt, mich noch intensiver mit dem Zusammenspiel von Seele und Körper bei Mensch und Tier auseinanderzusetzen und anderen Mut zu machen. Auf diesem Weg werde ich Euch weiter mitnehmen - wenn Ihr wollt ...
Bleibt achtsam - seid großartig!
Eure Alex (vom Team Alexografie)
---------------------------------------------------
Über mich und mein Projekt
Ich begleite keine Menschen im klassischen Sinne. Ich öffne vielmehr Räume, in denen sie sich selbst und ihre Tiere neu wahrnehmen können. Nicht durch Konzepte oder Methoden, sondern durch Präsenz, Beobachtung und Resonanz.
Tiere sind seit meiner Kindheit meine tiefste Verbindung gewesen: als Lehrer und Wegbegleiter. Meine Katze Nicki, die ich als Kind auf schmerzvolle Weise verlor und meine Dackelhündin Marla Peppels, die mit Epilepsie lebt, haben mir gezeigt, wie sehr Tier- und Menschenseelen miteinander verflochten sind. Und ebenso viele andere Tiere, die meinen Lebensweg mit begleiteten.
Als hochsensibler Mensch, achtsame Fotografin mit einem Hintergrund in zertifiziertem Stressmanagement sowie der Prozessanalyse habe ich gelernt, feine Zwischentöne zu lesen und Räume zu schaffen, in denen Vertrauen und Verbundenheit entstehen können.
Mein Herzensprojekt widmet sich dieser Resonanz: dem, was zwischen Mensch und Tier existiert, bevor Worte entstehen. Und langfristig auch dem Teil, den wir oft nicht sehen wollen: den stillen Stimmen im Tierschutz und in der Massentierhaltung.
Ich wirke nicht, indem ich lehre. Ich wirke, indem ich (da) bin, wahrnehme und Verbundenheit ermögliche. Genau das möchte ich weiter vertiefen und so die Sprache zwischen Mensch und Tier noch "hörbarer" machen. (Alex We Hillgemann)
Folgt uns auf -> Instagram! Dann verpasst Ihr nichts und könnt unser achtsames und kreatives Schaffen stets begleiten!
© Alex We Hillgemann Juli 2025 / Alexografie - Photos: Alex We Hillgemann, Wix



