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Wenn Reize krank machen – Stress, Hochsensibilität & was wir von Tieren über Heilung lernen können

  • Autorenbild: Alexografie
    Alexografie
  • 9. Juni
  • 7 Min. Lesezeit


Dieser Artikel soll dazu ermutigen, kleine Veränderungen bewusst anzugehen und die Verbindung zu sich selbst und allem Lebendigen zu stärken.


Inhaltsverzeichnis:


​1. Einleitung: Wie Reize uns beeinflussen

Wichtig zu wissen: nicht jeder Stress ist schlecht. Unser Körper braucht kurzfristigen, positiven Stress – etwa, um konzentriert zu arbeiten oder auf Herausforderungen zu reagieren. Diese Form nennt sich „Eustress“. Problematisch wird es, wenn Stress chronisch, überwältigend oder nicht mehr lösbar erscheint. Dann sprechen wir von negativem Stress - der “Distress“. Genau darum geht es hier: um die Reize, die uns nicht stärken, sondern auszehren – und das oftmals auf schleichende Weise ...


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Stress ist mehr als Termindruck!

... oder nur ein unangenehmes Gefühl.


Stress zählt zu den gravierendsten

gesundheitlichen Belastungen unserer Zeit.


Die Forschung zeigt ganz klar: Dauerhafter negativer Stress bringt unser inneres Gleichgewicht aus dem Takt und kann auf Dauer krank machen – körperlich wie seelisch.

Unser Körper reagiert auf emotionalen und sozialen Stress – etwa durch Druck, Reizüberflutung oder ungelöste Konflikte – ähnlich wie auf reale Gefahr: mit erhöhter Anspannung, Cortisolausschüttung und Alarmzustand im Nervensystem. Bei Dauerbelastung steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen, Schlafstörungen und chronische Entzündungen messbar an.


Ein Immunsystem, das nur noch reagiert, statt reguliert, verursacht gesundheitliche Probleme bis hin zu tödlichen Krankheiten wie Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall.


Gerade in unserer modernen Gesellschaft, die auf Leistung, Geschwindigkeit und ständige Verfügbarkeit ausgerichtet ist, geraten immer mehr Menschen an ihre inneren Grenzen – oft lange, bevor sie es überhaupt bemerken.


Wir brauchen dringend ein neues Bewusstsein dafür, wie sehr uns all das – oft still und langsam zunehmend – erschöpft.

Ob mechanisch, chemisch oder emotional – jeder Reiz erzeugt Stress. Und dieser Stress kann unser System überfordern, besonders wenn er chronisch wird. Auf diesen meist schleichenden Prozess reagieren wir erst, wenn wir uns schon unbewusst gegen notwendige Veränderungen verschlossen haben.

Viele Menschen, vor allem feinfühlige und hochsensible, spüren seit Jahren eine stille Überforderung. Oft ist es nicht erklärbar oder greifbar. Aber es ist deutlich da. Wie eine Art inneres Rauschen, das einfach nicht aufhört.

Und häufig ist es nicht ein großes Ereignis, das uns erschöpft – sondern die Summe kleiner, permanenter Belastungen, die wir mitunter kaum mehr bewusst wahrnehmen.

Nicht selten folgt dann der Gedanke: „Ich muss mich einfach besser organisieren.“ Oder: „Ich darf mir das nicht so zu Herzen nehmen.“


Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, was uns wirklich stresst. Und warum es nicht reicht, „positiv zu denken“ oder „mal eben runterzukommen“. Denn: unser System reagiert nicht nur auf zu viel Arbeit. Es reagiert auf Reize – und zwar auf mehreren Ebenen gleichzeitig.


In diesem Artikel schauen wir uns an, warum uns Reize oft mehr aus der Bahn werfen, als wir zugeben wollen – und wie wir durch bewusste Verbindung, auch mit Tieren und unserer Umwelt, wieder Herr*in über unser Gleichgewicht werden können.


​2. Drei Arten von Reizen – die uns stressen

... und warum unser System darauf reagiert


Viele Menschen verbinden Stress vor allem mit äußeren Anforderungen: Termine, Erwartungen, Zeitdruck. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs.

Was uns oft wirklich erschöpft, sind Reize, die unser Nervensystem aktivieren und überfluten. Und zwar nicht nur auf mentaler, sondern auch auf körperlicher und emotionaler Ebene.


Ich habe im Laufe der Zeit drei große Kategorien von Reizen identifiziert, die auf uns wirken – bewusst und unbewusst:


  • Mechanische Reize: äußerliche Verletzungen z.B. durch Unfälle, körperliche Überlastung, Lärm, grelles Licht, Schlafmangel, extreme Hitze oder Kälte

  • Chemische bzw. toxische Reize: z.B. ungesunde bzw. minderwertige Ernährung, Luftverschmutzung, Medikamente, Kosmetikprodukte, Putzmittel, Alkohol/Drogen

  • Emotionale Reize: z.B. innere Ängste, Verletzende Begegnungen, innere Konflikte, zwischenmenschliche bzw. soziale Spannungen, Schuldgefühle


Alle drei Reize wirken zusammen – oft unbemerkt:

Reizlast - Stressoren im Alltag

Der Punkt ist: Diese drei Reizarten wirken selten isoliert. Meist sind es Mischformen. Ein stressiger Arbeitstag (emotional) in einem Großraumbüro (mechanisch: Lärm, Licht) mit Kantinenessen (chemisch: minderwertig) ist ein perfektes Beispiel für eine Reizspirale, die uns langfristig aus dem Gleichgewicht bringen kann – auch ohne ein „Trauma“ oder eine „Krise“. Denn oftmals glauben wir, dass nur dramatische Ereignisse krank machen: schwere Unfälle, traumatische Erlebnisse, tiefgreifende Verluste. Doch immer mehr zeigt sich: Es sind häufig die kleinen, alltäglichen Reize, die – in ihrer Summe – unser System aus dem Gleichgewicht bringen.


Ein einziger Stressmoment ist normalerweise kein Problem. Der Körper kann das ausgleichen. Aber viele kleine Reize, über Tage, Wochen, Monate hinweg, führen zu einem Dauerzustand: Ein Nervensystem in Habachtstellung.


​3. Reizresonanz im Außen – Tierleid, Umwelt & Mitgefühl


Viele (hoch)sensible Menschen spüren eine Resonanz auf die Herausforderungen und Probleme dieser Welt: Kriege, Umweltzerstörung, emotionale Kälte.

Und nicht nur wir Menschen stehen unter Dauerstress – vor allem auch Tiere in der Massentierhaltung. Ihr Leid ist oft ein „unsichtbarer“ Reiz, der auf unser Gewissen und unsere Beziehung zur Welt wirkt – besonders bei empathischen Menschen.

Diese Wahrnehmung ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Ausdruck tiefer Verbundenheit. Es ist eine Form von Bewusstheit – von tiefer Wahrnehmung. Die natürliche Reaktion eines offenen Nervensystems auf ein Ungleichgewicht im Ganzen.

Das Mitgefühl, das daraus entsteht, kann jedoch ein wichtiger Impuls zur Heilung sein – wenn wir lernen, es achtsam zu begleiten und nicht zu überfordern.


​4. Achtsame Verbindung

​- was Tiere uns lehren können


Tiere leben nicht getrennt von uns. Sie sind Teil desselben Ökosystems – emotional, energetisch, ökologisch. Sie leben im Moment – in Hier & Jetzt – sie urteilen nicht, sie reagieren präsent.

Wenn wir Tierleid ausblenden, spaltet sich auch ein Teil in uns selbst ab. Wir „funktionieren“ weiter - im sogenannten Hamsterrad. Und doch spüren wir – insbesondere Hochsensible: „Das ist nicht stimmig – das kann nicht gesund sein!“

Diese innere Spannung ist ein subtiler, jedoch sehr emotionaler und tiefer Reiz. Der tägliche Fleischkonsum, das Wissen um das Leid in Ställen oder Transporten, die emotionale Kälte in der industriellen Tiernutzung – all’ das erzeugt ein Hintergrundrauschen in unserem ethischen Empfinden.


Die Verbindung zu Tieren, auch durch intuitive Kommunikation, kann helfen, unser eigenes Nervensystem zu beruhigen. Dabei geht es nicht um Übernatürliches, sondern um wahre Präsenz, Zuhören und Respekt – sowohl gegenüber Tieren als auch gegenüber uns selbst.

Diese achtsame Verbindung zeigt uns, wie die Beziehung zueinander und Mitgefühl uns heilen können.

Vor allem unsere Haustiere sind oft feinfühlige Spiegel unseres inneren Zustands. Wenn wir gestresst, überreizt oder emotional blockiert sind, übertragen wir das – meist unbewusst – auch auf sie. Manche Tiere ziehen sich dann zurück, andere reagieren mit Unruhe, Symptomen oder auffälligem Verhalten. Oft deuten wir diese Signale falsch oder übersehen sie ganz, weil wir selbst innerlich nicht präsent sind.


Hier kann eine bewusste, achtsame Verbindung – auch über Tierkommunikation – eine tiefere Ebene des Verstehens eröffnen. Sie hilft uns nicht nur, unsere Tiere besser wahrzunehmen, sondern auch uns selbst. Denn wer wirklich hinhört, erkennt nicht selten: Das Tier zeigt, was beim Menschen aus dem Gleichgewicht geraten ist.

So wird die Tierkommunikation zu einem Weg der gegenseitigen Heilung – nicht „statt“, sondern neben oder zusätzlich zu anderen Methoden.

Eine Rückverbindung, die Mensch und Tier gleichermaßen stärkt.


(Das Thema achtsame Verbindung und intuitive Kommunikation mit Tieren ist für mich ein wachsendes Feld. Ich bilde mich hierzu kontinuierlich weiter und werde in Zukunft noch mehr Erfahrungen und Erkenntnisse mit Euch teilen ...)


Mitgefühl ist keine Schwäche – sondern ein Regulationsimpuls.

Das, was oft als „zu sensibel“ abgetan wird, ist in Wahrheit eine gesunde Reaktion auf ein krankes System. Wenn wir Schmerz im Außen wahrnehmen, ist dies kein Fehler, sondern ein Signal, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Und genau hier beginnt Achtsamkeit: Nicht, indem wir uns zurückziehen, sondern als klare, bewusste Wahrnehmung: „WAS nehme ich wahr – und WAS will ich daraus machen?“


Nicht jeder muss aktivistisch werden. Aber jede bewusste Entscheidung – beim Einkaufen, im Umgang mit Tieren, im Gespräch mit Mitmenschen erzeugt ein kleines Gegengewicht zur ständigen Reizüberflutung und emotionale Abstumpfung, die in der Summe eine große Wirkung erzielt!


​5. Was wir konkret tun können – kleine Schritte mit großer Wirkung

Kleine Veränderungen, die unser Nervensystem und unser Umfeld stärken.


Es klingt einfach, ist es aber nicht immer – gerade für Hochsensible, bei Überforderung und chronischer Reizbelastung. Deshalb geht es hier nicht um die „große Lebensumstellung“, sondern um praktische, machbare Schritte, die wir nahezu alle im Alltag integrieren können:


  • Pausen bewusst einlegen – auch die Bildschirmzeit bewusst begrenzen, besonders vor dem Schlafengehen, gehört dazu

  • Umgebung ruhiger gestalten – auch gedämpfteres Licht und regelmäßiges Raum lüften können helfen

  • Ernährung überdenken - auf verarbeitete Lebensmittel und unnötige Zusatzstoffe verzichten, möglichst naturbelassen essen

  • Regelmäßig achtsam atmen und innehalten

  • Zeit in der Natur verbringen

  • Gefühle wahrnehmen und annehmen

  • Bewusst mit Tieren und Umwelt umgehen

  • Meditationsübungen, die sich leicht in den Alltag ingetrieren lassen

  • Grenzen setzen - NEIN sagen lernen, um sich nicht zu überlasten

  • Gemeinschaft suchen - Austausch mit Gleichgesinnten, Unterstützung finden, sich sozial engagieren oder einem Herzensprojekt nachgehen


Diese „Tropfen“ summieren sich. Wenn viele Menschen sie umsetzen, entsteht eine starke Wirkung – für uns selbst, die Tiere und unserem Planeten.


​6. Heilung beginnt in der Verbindung – unser gemeinsamer Weg


Heilung ist ein Prozess der Verbindung: Zu uns selbst, zu anderen Menschen, zu Tieren - zur gesamten Natur. Reize, die uns stressen, sind oft Ausdruck einer tieferen Entfremdung.

Wenn wir die Verbindung zu uns selbst – der Tier- bzw. Umwelt - bewusst leben, entsteht Raum für echte Balance, für Gesundheit und Heilung – sowohl individuell als auch kollektiv.

Dieser Weg ist gewiss nicht immer leicht, aber er ist möglich.


Macht Euch bewusst: Jeder noch so kleine Schritt zählt – Tropfen für Tropfen entsteht ein ganzer Ozean.


Danke für’s Lesen – danke für Eure Zeit!


Dieser Artikel soll Euch ermutigen, kleine Veränderungen bewusst anzugehen und die Verbindung zu sich selbst und allem Lebendigen zu stärken.


Bleibt achtsam - seid großartig!


Eure Alex (vom Team Alexografie)




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© Alex We Hillgemann 09. Juni 2025 / Alexografie  - Photos: Alex We Hillgemann, Wix



Haftungsausschluss:

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen beruhen auf meinen persönlichen Erfahrungen sowie auf anerkannten wissenschaftlichen und ganzheitlichen Erkenntnissen. Durch fundierte Ausbildungen und fortlaufende Weiterbildungen im Bereich Stressbewältigung und der Verbindung von Mensch und Tier stelle ich mein Wissen zur Verfügung. Dieser Artikel ersetzt keine medizinische oder psychotherapeutische Diagnose oder Behandlung durch Ärzt:innen, Psychotherapeut:innen oder anderes medizinisches Fachpersonal. Bei gesundheitlichen oder psychischen Problemen oder Fragen ist eine fachkundige Beratung unverzichtbar. Die Inhalte dienen ausschließlich Informations- und Reflexionszwecken.




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