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Lyrikschmiede ...

Man bezeichnet mich schmunzelnder Weise auch als „HSPpunk“ oder Reimrebellin. Hier, in meiner Lyrikschmiede, findet Ihr meine selbstgeschriebenen Gedichte und Textwerke. Eine kleine Reimrevolte mit Biss und Seele: die Mischung feiner, hochsensibler Empfindungen und schonungsloser Realität - von purer Gefühlslawine bis hin zu Faustschlägen, die mitten in Herz treffen und wachrütteln.

Neben meinen  Fotografien offenbare ich auf diese Weise einen tiefen Blick hinter die Fassade der Hochsensibilität. 

Inhaltsverzeichnis:

Über Lüge und Ehrlichkeit ...

 

Abschied. Und das, was bleibt ...

... und Einsamkeit übersehen wird!

Bäume sind schlauer ...

Vom Zauber des Mondes ...

... im Frühnebel erwacht ...

In Erinnerung an einen verstorbenen Freund  ...

Als mein Seelenhund eine traurige Begegnung hatte ... :o(

... die schnell gesagt sind und doch ...

Worte in Stimme gekleidet,

nicht nur von dem der leidet,

auch der, der Freud' erfährt,

sich von Worten ernährt.

Die Stimme, die klingt wie Seide,

liebt man mehr als die aus Kreide,

die krächzt und stöhnt,

und die Wahrheit verhöhnt.

 

Denn sind sie voller Ehrlichkeit

ist man für das bereit,

was es gilt dann zu ertragen,

in dunklen, wie in hellen Tagen.

 

Worte enttarnt als Lüge,

bringen das aus dem Gefüge, 

was in einem Hause war vereint,

das als Schutz gemeint.

 

Dann zerbröckeln Fassaden,

Vertrauen nimmt großen Schaden,

treffen die Herzen, die sich bemühen,

wieder aufzublühen.

 

Drum achtet auf die Worte und deren Ton, 

klingen diese voller Hohn,

ist die Lüge enttarnt

und die Wahrheit offenbart.

 

 

(© Alex We Hillgemann –  April 2024)

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Neulich hatte ich einen Traum,

da stand ich im Wald als Baum,

ganz stumm und starr,

sah den Menschen, diesen Narr,

wie er alles um sich herum zerstörte,

als wenn ihm die ganze Welt gehörte.
 

Viel Unheil tat er verbreiten

und widersetzte sich allen Zeiten.

So wurd‘ ich als Baum hundert Jahr,

stand immer noch stumm und starr.

Wiesen und Vöglein waren längst verschwunden,

die Erde hatte tiefe Wunden.
 

Einsam stand ich mit all‘ meinem Geäst,

als mich der allerletzte Mut verlässt.

Vom Blitz getroffen fiel ich um,

was war der Mensch doch furchtbar dumm.

Bei der Erkenntnis ich erwachte,

und ganz still so bei mir dachte,

dieser Traum ist einer, der wird wahr:

Der Mensch ist die größte Gefahr,

die Bedrohung hier auf Erden,

rennt geradewegs in sein Verderben.
 

Ein Traum den man nicht zu träumen hofft,

wenn das Schicksal an die Türe klopft.

Denn der längst begonnene Klimawandel,

ist der Menschheit schlechtester Handel.

Getrieben von Macht und Gier,

hat sie wie ein wachsendes Geschwür,

jeden Zukunftstraum vernichtet,

über alles Leben bedenkenlos gerichtet.

Wie eine Lawine hastig rollend,

nicht hören, sehen, verstehend wollend.

Der Baum hat für uns Menschen ein Vermächtnis:

er tut niemals etwas Schlechtes.

Macht Leben möglich, wächst und gedeiht,

von Missgunst, Hass vollkommen befreit.
 

Und die Moral von diesem Traum,

schlauer war nur einst der Baum.

 

(© Alex We Hillgemann - März 2019)

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Springst auf Deinen vier Pfoten so voller Frohsinn,

durch Laub, Gehölz und Gras dahin.

Bei Regen, Sonnenschein und Wind,

huschst Du dahin geschwind.

Ein Grashalm kitzelt Dein kleines Näschen,

am Waldrand entdeckst Du ein Häschen.

Bist noch so klein und unerfahren,

kennst sie längst noch nicht, all‘ die Gefahren,

die überall dort draußen lauern,

hinter Tür, Zaun und hohen Mauern.
 

An jenem Tag läufst Du frohen Mutes,

in Deinem Wesen wohnt nur Gutes.

Willst die Welt weiter erkunden,

drehst mit uns Deine Runden.

Und von einen auf den anderen Tag,

war es fast der letzte – Dein Herzschlag.

Es ging alles so unfassbar schnell,

die Zähne fletschend mit lautem Gebell,

kam er wie aus dem Nichts gerannt,

eh ich die Gefahr erkannt.

So voller Schreck und grellem Schmerz,

stach es mit voller Wucht tief in mein Herz,

als Du jaultest laut und wimmernd,

Dein eigenes Herz, das nur noch flimmert,

als ich Dich schützend in meine Arme riss,

der Angreifer nicht von Dir ließ.

Die Mutter, meine, ein Herz aus Seide,

schlang ihre Arme um uns beide.

So schützte sie Dich und mich,

obwohl die Angst so fürchterlich.
 

Der Schutz gelang in letzter Sekunde,

das Böse wagte noch eine Runde,

verbiss sich in Dein junges Fell,

mit seinem lautstarken Gebell.

Vier Arme an der Zahl

bewahrten Dich vor weiterer Qual.
 

Lagst nun am Boden und wimmerste laut,

obwohl der Angreifer längst vergrault.

Ich sah kein Blut

und fasste Mut:

war alles doch noch gut gegangen?

Der Schreck nahm uns zu sehr gefangen,

als dass ich erkannte, was geschehen,

konnte vor Tränen kaum noch sehen.

Die Frau im weißen Kittel,

gab Dir gegen den Schmerz ein Mittel.

Eine Spritze stach in Dich hinein,

Du bist noch so jung und klein.

Kaum vermochte ich hinzusehen,

innerlich begann ich zu flehen,

dass nichts Schlimmeres geschehen sei,

hoffte, das alles geht ganz schnell vorbei.

Doch Deine kleine Seele ist tief verletzt,

fühlst Dich nun ringsherum stets gehetzt.

Jedes Geräusch läßt Dich erschrecken,

in der Nacht willst Du mich mit Knurren wecken,

dann nehme ich Dich in meine Arme ganz fest,

bis die Angst wieder von Dir lässt.

So schläfst Du friedlich wieder ein, 

denn Du fühlst, Du bist nicht allein!

Meine Wunden sind bald verheilt,

das bringt die Zeit, die sich nicht eilt.

Es sind nur Kratzer und Blessuren,

sie hinterlassen am Ende nur ein paar Spuren.

Das Erlebte macht die Nacht zum Tag,

die Seele ist die, die sich erholen mag.
 

Wir danken dem Schutzengel, der uns zur Seite stand,

unsichtbar in seinem gütigen Gewand.

Und die Mutter, welche ist meine,

die so mutig ist, wie keine!

So beschützten wir Dich Seite an Seite,

bis das Böse von Dir eilte.

Hast uns schon viel Freude im Leben geboten.

Bist unser Fellkind - auf vier Pfoten.

Mögest Du Dich ganz bald erholen

und auf Deinen kleinen, leisen Sohlen,

freudig toben, schnuppern und springen,

den Menschen wieder Freude bringen.

Und die Moral von der Geschicht‘:

das Tier ist das Böse nicht.

Es ist der Mensch, der es verfehlte

und sein Wesen derart quälte.

Denn die Geschicht‘ ist leider wahr:

der Mensch ist der größte Narr,

auf dies Welt viel Unheil richtet

und aus manchem Tier ein Monster züchtet.

Und ich weiß seit jenem grausigen Tag:

Du, auf vier Pfoten … bist mein

Herzschlag.

(© Alex We Hillgemann –  im Juli 2018 - als meine Seelenhündin und ich von zwei ungesicherten Hunden aus schlechter Haltung angegriffen wurden - eines der schlimmsten Erlebnisse für Marla & mich ... :-( )

 

Wenn Du versuchst, Signale zu senden,

wenn Dein Lächeln es schafft, jedoch jeden zu blenden,

wenn Du innerlich weinst und Dein Gesicht das nicht zeigt,

wenn sich die Kraft fast gänzlich dem Ende neigt,

und alles um Dich herum jedoch schweigt,

 

dann bist Du allein.

 

Wenn selbst Facebook, WhatsApp und Twitter nichts nützen,

wenn Tränen versiegen zu kleinen Pfützen,

wenn niemand da ist, um Dich zu beschützen,

 

dann bist Du allein.

 

Wenn Du Witze machst und jeder lacht,

und sich dann ein jeder hat gedacht,

dass Du Humor hast und glücklich bist,

hast Du mit gut gemeinter List,

hinweggetäuscht über den Schmerz Deiner Seele

und bist mit eng verschnürter Kehle

dem nächsten Tag freundlich begegnet,

selbst dann noch, wenn es regnet.

Wenn Du Dir Nähe wünschst und niemand ist da,

und alle denken, Dir geht’s wunderbar,

 

dann bist Du allein.

 

Wenn alles auf Knopfdruck funktioniert,

täglich von neuem zielorientiert,

ganz selbstverständlich drum herum passiert,

von früh bis spät fein detailliert,

genau durchdacht und koordiniert,

abgestimmt und organisiert,

und sich niemand mehr für Dich interessiert,

 

dann bist Du allein.

 

Wenn Du versuchst mit Unwichtigem abzulenken,

in der Hoffnung, man möge Dir Aufmerksamkeit schenken,

wenn alle Brücken abgerissen

und alles in Dir ist zerrissen,

wenn alle Zeichen unerkannt

und jeder hat sich abgewandt,

 

dann bist Du einsam und 

allein.

 

Wenn Du um Hilfe rufst und sich niemand dran stört

und erst wenn es zu spät ist, ist man empört,

wenn Verzweiflung in Dir die Hoffnung zerstört,

 

dann hat man Dir nicht zugehört.

 

Wenn niemand mehr mit dem Herzen sieht,

was vor seinen Augen wirklich geschieht,

wenn der Zeiger der Uhr vor der Sekunde flieht,

der letzte Stern am Himmel verglüht,

 

dann ist es zu spät.

 

(© Alex We Hillgemann –  März 2016)

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Der Herbst in seiner vollen Pracht, 

als er im Frühnebel erwacht.

Inmitten der Wahner Heide,

die in ihrem gold'nem Kleide,

umgeben von Licht und Schatten,

von Farben, so satten,

die Sinne färbt und lenkt,

der Mensch sieht und denkt:

„Was tu’ ich ihr an, der Mutter Erde,

ob ich je begreifen werde,

hier bin ich nur Gast für kurze Zeit

und füg’ ihr zu doch so viel Leid!"​

 

(© Alex We Hillgemann - Oktober 2016)

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Kurvenreich war es – Dein Leben.

Geschenkt hast Du es uns – das Leben.

Genommen wurde Dir nun – Dein Leben.

Der Tod weilt mittendrin – im Leben.

 

Hast nun Deinen Platz hoch oben in der Ferne.

Hier unten auf Erden hätten wir Dich gerne,

noch ein Weilchen hier behalten,

doch niemand kann die Zeit anhalten.

 

Nun bist Du frei von Schmerz und Leid,

leuchtest uns als Stern in der Dunkelheit.

Von dort oben gibst Du nun auf uns acht,

behütest unsere Wege mit Wohlbedacht.

 

Was für immer bleibt, ist Dein Humor,

stehst jetzt bestimmt am Himmelstor:

 

„Hallo schaut, nun bin ich angekommen,

Ihr Seelenlosen und Ihr Frommen,

ich werd‘ jetzt einfach hier weitermachen,

und bringe Euch jeden Tag zum Lachen!

Das Jammern das war nie so meins,

drum Mitleid wollt ich auch keins.

Wenn nun auf die Erde Regen fällt

und es jeder dann für Tränen hält,
so wisset: nun fallen sie aus Freude,

dass bloß niemand seine Zeit vergeude,

mit Streit, Niedertracht und Neid,

nie mehr und zu keiner Zeit.

Auf Erden seid Ihr nur Gast für eine Weile,

drum haltet öfter inne ohne Eile.

Geht um mit Respekt und Wohlbedacht,

ab nun geb‘ ich von hier oben auf Euch acht!“

 

Ob am Himmel verdeckt,

hinter Wolken versteckt,

dort oben bist nun auch Du – Papa.

(Deine Töchter - in ewiger Erinnerung)

(© Alex We Hillgemann - November 2016)

Am Himmel strahlst Du hoch hinaus,

schaust oftmals auch sehr einsam aus.

 

Die Dunkelheit ist Dein Reich,

leuchtest gelb und auch oft bleich.

 

Am Tage bist Du nicht zu sehen,

erst wenn die Sterne zu Dir stehen.

 

Dann bist Du mein Licht für viele Stunden,

bin Dir in der Nacht zu tiefst verbunden.

 

Erleuchtest meine Seele hell,

mit all' den Sternen im Duell.

 

Und sind sie hinter Wolken auch verborgen,

scheinst Du allein bis zum frühen Morgen.

 

Erfreust mein Herz,

vertreibst den Schmerz.

 

Hilfst mir, die Dunkelheit zu überstehen,

bis in der Früh' die Vöglein ihre Runden drehen.

 

Singen fröhlich ihre Lieder,

in der Nacht sehen wir uns wieder.

(© Alex We Hillgemann - Juni 2013)

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Schon vor langem bist Du fortgegangen,

seitdem nimmt mich der Schmerz gefangen.

Es heißt, die Zeit heilt alle Wunden,

doch nach wievielen Stunden?

Nur Eines hat die Zeit mit beigebracht:

in warmen Nächten wie in kalten,

die Tränen zurückzuhalten

(In Erinnerung an meinen verstorbenen Freund Nico von Leuchtenberg -  © Alex We Hillgemann - Dez. 2002)

Sie sind rasch gesagt

und oftmals gewagt,

auch schön ohne Klang,

ist’s für manchen Gesang.

 

Sind Seide für’s Herz,

doch bringen auch Schmerz,

wechseln sie die Zeit,

werden zur Vergangenheit.

 

Angst seine Wurzeln schlägt,

wer ewig dann Kummer erträgt.

Ranken wachsen erstickend empor,

drangen einst drei Worte an mein Ohr.

 

Brannten tief und schrill,

ob ich’s je nochmals hören will?

Drei Worte in Ehren,

über des Herzens Begehren.

 

Weißt Du um die Worte,

welche an jedem Orte,

überall auf dieser Welt,

mancher sich daran nicht hält?

 

Sind die Zeiten unendlich schwer,

Gedanken schweben verloren umher,

so bricht nichts dies entzwei,

denn es ist nicht einerlei.

 

So hoffe ich,

für Dich und mich,

hält eins ohne Schwur,

 

... drei Worte nur.

 

Ich liebe Dich.

(© Alex We Hillgemann - 1998)

Hände zusammen
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