top of page
Suche
AutorenbildAlexografie

Hochsensibilität – eine Superkraft hinter der Kamera

Aktualisiert: vor 19 Stunden

Von der "Hochleistungsfotografie" zur (entschleunigten) Achtsamkeitsfotografie
Wahner Heide bei Sonnenaufgang

Stellt Euch vor, die Kamera wird zum Fenster in eine Welt, die für einige von uns in einer pulsierend-leuchtenden HD-Qualität erscheint. In einer Welt, die oftmals wie ein Wirbelsturm aus unzähligen Eindrücken über uns hinwegzieht. Hier sind hochsensible Menschen wahre Superhelden. Sie nehmen die Welt in Nuancen wahr, als ob sie einen Schwarzweißfilm durch Lichtmalerei in ein Meisterwerk von Vincent van Gogh verwandeln würden. Wenn sie mit der Kamera durch die Welt gehen, fangen sie nicht einfach Bilder ein – sie erwecken Emotionen, Stimmungen, erzählen Geschichten - und erhalten sie für die Ewigkeit.


Anderssein - die Kunst der Hochsensibilität

Wusstet Ihr, dass Anderssein die heimliche Superkraft der Menschheit ist? Wir sollten diejenigen feiern, die in dieser schnelllebigen Welt, die oft nach einer Einheitsmelodie tanzt, ihren eigenen Rhythmus finden. Hochsensibilität bedeutet nicht nur, die Welt intensiver zu erleben, sondern auch, in dieser Einzigartigkeit, Stärke zu finden.


Viele, viele Jahre habe ich nun hinter der Kamera verbracht. Grundsätzlich wird einem/einer Fotografen/in ein hohes Maß an Sensibilität abverlangt. Anders ausgedrückt: es ist, neben dem Beherrschen der Technik, eine Grundvoraussetzung. Doch was ist, wenn diese Sensibilität noch über ein Vielfaches darüber hinaus geht?


Alex We Hillgemann

Ich bin Alex – hochsensibel – und fotografiere bereits seit meinem 9. Lebensjahr. Darin liegt schon die Antwort. Doch ich werde es Euch genauer erklären (lest dazu auch meinen Blog-Artikel „Die Kraft der Bilder“!) ...

Ein Foto sagt mehr als tausend Worte

Wenn ich heute mit meiner Kamera unterwegs bin, ist es so, als ob ich mich auf eine Mission begebe, um das Verständnis für Hochsensibilität zu erweitern.



Jedes Foto, das ich aufnehme erzählt eine Geschichte –

eine Geschichte von einer Welt, die für mich mal hell

und viel zu intensiv ist wie ein Kaleidoskop,

aber in der ich auch in der tiefsten Dunkelheit

noch Schatten erkenne.


Wenn ich auf diese Weise Geschichten erzähle, möchte ich dazu beitragen, Barrieren abzubauen und eine Atmosphäre der Offenheit zu schaffen, aber ebenso auch die Stille der Zurückgezogenheit nutzen, um mich mit der Welt besser verbinden zu können.


Wie kann man als hochsensible/r Fotograf/in seine Superkraft am besten nutzen?

Die Antwort liegt in der Achtsamkeit. Stellt euch vor, eure Kamera wird zum Meditationsobjekt. Wenn Ihr Euch bewusst auf den Moment einlässt, werden Eure Sinne geschärft.

Hund am Wegesrand

Achtet auf den Wind, der durch die Bäume streicht, auf die Farbnuancen des Sonnenuntergangs, die Spiegelung im Wasser des See’s, das Lachen der Kinder am Ende der Straße, die trällernden Vögel hoch oben in den Baumwipfeln, den Geruch der Apfelbäume im gegenüberliegenden Garten, ein Hund am Wegesrand ...


Ebenso kann es auch die Lautstärke einer Straße sein mit all’ den Autos, LKW’s und dem brennenden Geruch von Abgasen in der Luft, dem wir uns am Liebsten entziehen möchten.


Ein hochsensibler Mensch kann durch seine besonders feine Wahrnehmung eine solche Straßenszene in winzige Puzzleteile zerlegen. Er nimmt die Stimmung der Menschen, trotz dieser widersprüchlichen Situation, in Sekundenschnelle wahr und kann die Geschichten hinter den Gesichtern deuten. Die Kamera wird zu einer Verlängerung der Sinne, die in der Lage ist, die Welt in all ihrer ganzen Pracht, aber auch ihrer Paradoxität und Häßlichkeit einzufangen. Hochsensibilität versetzt einen Menschen in die Lage, diesen Moment bewusst wahrnehmen und ihn sich tief einprägen. Somit fangen hochsensible Fotografiebegeisterte nicht nur ein Bild ein, sondern auch die Emotionen und Gedanken, die damit einhergehen. Sie gehen eine besonders tiefe Verbindung mit ihren Lichtbildwerken ein. In meinem Fall ist dies oft der Grund dafür gewesen, dass ich mich schwer damit tat, meine Fotos zu verkaufen. Seinerzeit habe ich mir die Käufer bewusst ausgesucht und eher eine Absage erteilt, wenn mir der Käufer nicht besonders emphatisch erschien oder nicht genügend Wertschätzung entgegenbrachte. Das traf oft auf Unverständnis. Seinezeit ist es mir schwer gefallen, dies zu erklären. Es war ein langer Entwicklungsprozess, bis ich mir meiner Hochsensibilität bewusst wurde. Erst die Begegnung mit anderen hochsensiblen Menschen hat mir deutlich gemacht, warum ich eine solch intensive Verbindung mit meinen Fotos eingegangen bin und ich mich nur schwer davon trennen konnte.

Noch heute besitze ich schätzungsweise hunderte von Papierabzügen und Negative (Filmstreifen), die ich in „Schatzkisten“ hüte. Erst die Digitalisierung hat mir Möglichkeiten gegeben, hier andere Wege zu gehen. Ein Ergebnis davon ist mein Projekt Alexografie– die achtsame Fotografie, die ich mit meinem sozialen Engagement verbinde.

Hochsensible Menschen suchen ständig die Verbindung zwischen der Innen- und Außenwelt. Die Kunst der achtsamen Fotografie verlangsamt die Zeit in der heutigen, hektischen Welt. Sie entschleunigt uns.

Mond, Luna

Für hochsensible Fotografiebegeisterte ist die Dunkelheit nicht einfach das Fehlen von Licht, sondern eine Bühne für Emotionen, Kontraste und unerwarteter Vielfältigkeit. Durch die Linse der Kamera enthüllt sich eine Welt, die denjenigen vorbehalten ist, die bereit sind, mit offenen Sinnen und einem empfindsamen Herzen intensiv hinzuschauen. Ihre Fotos sind nicht nur visuelle Eindrücke, sondern ein Abbild der Empfindungen und Gedanken, die in diesem speziellen Augenblick präsent waren.


Meine Botschaft an die Welt

In einer Welt, die oft nach technischer Weiterentwicklung strebt, sind hochsensible Fotografen und Fotografinnen wie magische Geschichtenerzähler, die uns die leisen und lauten Melodien des Lebens in allen Zwischentönen nahebringen. Wenn sie die Kamera in die Hand nehmen, nehmen sie auch die Verantwortung wahr, eine Welt der Akzeptanz und des Verständnisses zu schaffen.


Alle hochsensible Menschen können uns auf diese Weise zeigen, dass Langsamkeit ein Luxus ist. Denn ihre Superkraft ist in unserer schnelllebigen Welt von unschätzbarem Wert ist.


Wir brauchen die Perspektive der Hochsensiblen. Sie bringen Tiefe in die Oberflächlichkeit und Intimität in die Entfremdung der Menschlichkeit. Ihre Fotos sind Geschichten, erzählt aus der Sicht derer, die das Unsichtbare sehen und fühlen können. Ihre Superkraft ist eine Erinnerung daran, dass wir alle unseren Platz haben – egal, wie empfindlich oder "anders" wir sein mögen.

Eure Alex


(vom Team Alexografie)


"Nicht unsere Expertise bleibt in Erinnerung, sondern die Geschichten, die wir erzählen. Geschichten, die auf unseren eigenen Erfahrungen beruhen. DAS sind WIR. Alexografie."


(Folgt uns auf -> Instagram! Dann verpasst Ihr nichts und könnt unser achtsames und kreatives Schaffen stets begleiten!)




© Alexografie. / Alex We Hillgemann - August 2023

49 Ansichten

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


Commenting has been turned off.
bottom of page