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AutorenbildAlexografie

Hochsensibilität als Geschenk, nicht als Last

Aktualisiert: 2. Apr.

Wenn man die Emotionen im Raum und nicht nur den Staub in den Regalen aufspürt

Der Weg zur Selbstakzeptanz

Hallo Ihr lieben hochsensiblen Seelen da draußen!


Als jemand, der sich oft von der Intensität dieser Welt überwältigt fühlt, schreibe ich heute über etwas, das mir sehr am Herzen liegt: der Weg zur Selbstakzeptanz als hochsensibler Mensch.

Ja, ich weiß, ich bin ein bisschen wie ein lebender Seismograf, aber dies hat tatsächlich auch eine Menge Vorteile.

Seit einigen Jahrzehnten bin ich mir meiner eigenen Hochsensibilität bewusst.

Auch in diesem Blog-Artikel teile ich wieder einige meiner Erfahrungen mit Euch und und gebe Euch daraus wertvolle Tipps mit auf den Weg ...


Inhaltsverzeichnis:



Kreativität & Achtsamkeit durch Fotografie

Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich zum ersten Mal eine Kamera in die Hand nahm und begann, die Welt durch eine klitzekleine Linse zu betrachten. Plötzlich konnte ich mich noch mehr auf Details konzentrieren, die andere eher übersehen.

Meine fotografische Reise war eine lange Reise - von der Street- über Konzertfotografie uvm. Erst viele Jahre später wurde die Achtsamkeitsfotografie für mich zu einer Art therapeutischen Praxis, die mir half, meine Hochsensibilität als Geschenk zu begreifen, anstatt als Last.

Wer hätte gedacht, dass das stille Betrachten eines Sonnenuntergangs oder das Fokussieren auf das Detail einer Blume mich zu innerer Gelassenheit führen könnte?


Ebenso entdeckte ich überall unterwegs Skuriles.

Auch heute noch ernte ich verwunderte Blicke, wenn ich mitten auf dem Bürgersteig innehalte, um die übersehene Schönheit von "Asphaltschlangen" zu fotografieren.

Asphaltschlangen

Oder die Anordnung von Regentropfen auf einem Straßenschild, die faszinierende Textur eines verrosteten Zaunes, die interessante Form eines zerdrückten Kaugummis auf einer Parkbank, einen angefressenen Maiskolben am Wegesrand usw.


Für manche mag es komisch erscheinen, wenn ich vor einem verlassenen Gebäude hocke und die Schönheit des Verfalls mit der Kamera einfange, während andere ein berühmtes Denkmal auf der anderen Straßenseite fotografieren. Ich wurde auch schon argwöhnig dabei beobachtet, als ich mit starrem Blick minutenlang ein Stück Treibholz auf dem Rhein beobachtet, als hätte sich dort ein weißer Hai verirrt. Derweil hing ich in meinen Gedanken fest: Woher kommt dieses Stück Holz? Wie lange schwimmt es schon dort? Warum schwimmt es überhaupt dort? Wo schwimmt es wohl hin oder wird es ans Ufer gespült und vielleicht von einem Hund gefunden? … das sind nur einige der sich überschlagenden Gedanken in meinem hochsensiblen Köpfchen, wenn ich in den Beobachtungsmodus verfalle.

Wenn ich meinen alten Freunden begegne: den Bäumen im Park oder in der Wahner Heide, dann werden sie von mir begrüßt, wie sich das unter alten Freunden gehört. Vor allem habe ich Respekt vor ihrem oftmals hohen Alter und, dass sie mir und anderen Lebewesen auf der Erde, Sauerstoff spenden. Außerdem, wer sagt denn, dass sie mich nicht hören oder gar verstehen?! Ich spüre, dass sie das tun! Auf ihre ganz eigene Weise, wenn ihre Äste mir zuwinken oder wenn ein Blatt direkt zu meinen Fußen herabfällt, erzählen sie mir ihre Geschichten. Mich fasziniert auch die besondere Aura, die sie umgibt und ihr Antlitz, welches sich zu jeder Jahreszeit erneut verändert.


Wahner Heide

Auf diese Weise der achtsamen Fotografie kann ich nicht nur einzigartige Momente festhalten, sondern auch meine Hochsensibilität als Werkzeug nutzen, um die Welt um mich herum noch bewusster wahrzunehmen und ganz im „Hier & Jetzt“ zu sein. Und zwar immer dann, wenn ich es möchte – und nicht andere.


Als ich anfing, meine Gedanken und Emotionen anhand der Fotografie durch das Schreiben zu ergänzen, fand ich den geeigneten Weg, meine Hochsensibilität zu kanalisieren. Die Fähigkeit, tief in meine eigenen Gefühle einzutauchen und sie auf Leinwand oder Papier zum Ausdruck zu bringen, war für mich verdammt befreiend!

Das Schreiben beruhigt mein Nervensystem – das spüre ich immer wieder. Auf diese Weise habe ich das Gefühl, meine Werke zu vervollständigen.


Hochsensible Menschen sind oft die kreativen Köpfe der Gesellschaft.

Ob in der Fotografie, Musik oder Literatur … – unsere einfühlsame Natur ermöglicht es uns, tief in die menschlichen Erfahrungen einzutauchen,

sie auf einzigartige Weise auszudrücken und zu erweitern.


  • Erkennt Eure kreative Natur an und findet Wege, dies auszudrücken. Ob durch Fotografie, Musik oder Literatur ..., nutzt Eure Einfühlsamkeit, um einzigartige Kunstwerke zu schaffen, die Eure Einzigartigkeit widerspiegeln.

  • Seid freundlich zu Euch selbst und erlaubt Euch, Fehler zu machen und daran zuwachsen.

  • Sucht Gleichgesinnte und nach Unterstützung in der Gemeinschaft. Findet Menschen, die Eure Gedanken und Erfahrungen verstehen und Euch in Eurem kreativen Ausdruck unterstützen.



Meisterklasse im Mitgefühl


Es gab Zeiten, in denen ich mich aufgrund meines enormen Empathievermögens verloren fühlte. So als ob ich die Emotionen anderer Menschen auf meinen eigenen Schultern tragen müsste. Aber im Laufe der Zeit habe ich gelernt, dass meine Hochsensibilität eine Stärke ist – sie ermöglicht es mir, mich in die Lage anderer hinein zu versetzen und Verbindungen auf einer tieferen Ebene herzustellen.


Viele hochsensible Menschen besitzen einen emotionaler IQ so hoch wie ein Wolkenkratzer. Diese Gabe können Hochsensible gut dazu nutzen, um mehr Mitgefühl und Verständnis in diese Welt zu bringen – denn in einer Welt voller Chaos und Uneinigkeit ist Empathie notwendiger denn je!


  • Vergesst nicht, Grenzen zu setzen und auf Euch selbst zu achten! Nur so könnt Ihr Euch vor Überlastungen schützen.

  • Setzt Eure Empathie mit Bedacht und auf konstruktive Weise ein.

  • Seid achtsam gegenüber den Situationen und Menschen, die Eure Energie beeinflussen – egal ob positiv oder negativ. Bei belastenden Situationen nehmt Euch Zeit, um Euch zu erholen und Eure Energie wieder aufzuladen.



Soziales Engagement

Ist Euch aufgefallen, dass wir „Sensibelchen“ fast immer die Ersten sind, die sich für die „kleinen Leute“ einsetzen? Ob für die Umwelt, soziale Gerechtigkeit oder für die nächste Tierrettungsaktion – wir haben ein Herz in der Größe einer Sonnenblume und sind bereit, es mit der Welt zu teilen.


Obwohl ich auch heute noch regelmäßig das Bedürfnis habe, mich zurückzuziehen, ist es für mich sehr wichtig, mich für andere einsetzen bzw. soziale Gerechtigkeit vorantreiben. Dabei liegt mir der Tierschutz besonders am Herzen und ebenso gleichgesinnte Menschen, mit denen ich mich austauschen kann.

Ich bin stolz darauf, dass ich auf diese Weise die Welt zu einem besseren Ort machen kann, auch wenn es manchmal sehr anstrengend und herausfordernd ist.


  • Identifiziert Themen oder Bereiche, die Euch am Herzen liegen und für die Ihr Euch engagieren wollt – z.B. Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit oder Tierschutz.


  • Es ist wichtig, sich bewusst zu entscheiden, wo und wie man sich engagiert. Wählt Projekte oder Organisationen, die Eure Werte widerspiegeln und bei denen Ihr einen positiven Einfluss nehmen könnt.


  • Achtet darauf, dass Ihr Euch selbst nicht vernachlässigst, während Ihr Euch für andere einsetzt. Es ist wichtig, die eigene Balance zwischen sozialen Engagement und dem persönlichen Wohlbefinden zu entwickeln!


  • Feiert die Fortschritte und Erfolge, die Ihr durch Euer soziales Engagement erzielt habt. Seid stolz darauf, einen positiven Beitrag zur Welt zu leisten und das Leben anderer zu verbessern!



Scharfsinn mit Feingefühl

Als jemand mit einer sehr analytischen Denkweise habe ich oft das Gefühl, dass mein Verstand niemals schläft. Aber gleichzeitig ermöglicht mir meine analytische Natur, komplexe Probleme zu knacken und kreative Lösungen zu finden. Ich habe gelernt, dass meine Hochsensibilität und mein analytisches Denken Hand in Hand gehen können, um Probleme auf eine Weise anzugehen, die für andere oftmals nicht offensichtlich ist.


Hochsensible Menschen können diese Fähigkeit dazu nutzen, Hindernisse zu überwinden und neue Wege zu gehen – denn

sie sind die geborenen Problemlöser!

Diese Welt geizt nicht mit Problemen – wohl aber mit Lösungen! Also: auch hier werden Hochsensible gebraucht.



  • Lernt komplexe Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und ganzheitliche Lösungen zu entwickeln.

  • Achtet darauf, wie sich Eure Ratschläge oder Entscheidungen auf andere auswirken.


  • Sucht auch nach innovativen Ansätzen, die das Problem auf eine einzigartige Weise lösen. Traut Euch, diese in Betracht zu ziehen und wägt die Umsetzbarkeit genau ab.


  • Nehmt Euch Zeit, um tief in das Problem einzutauchen und verschiedene Lösungsmöglichkeiten zu durchdenken.

  • Sucht nach Unterstützung und tauscht Euch dabei mit anderen hochsensiblen oder analytisch denkenden Menschen aus. So könnt Ihr Eure Perspektiven und Erfahrungen miteinander teilen und Risiken besser abschätzen.


  • Bedenkt immer, dass nicht alle Probleme sofort gelöst werden können. Seid geduldig mit Euch selbst und erlaubt Euch, Fehler zu machen, um aus ihnen zu lernen und daran zu wachsen.


  • Seid stolz auf Eure Fähigkeit, mit Scharfsinn und Feingefühl Hindernisse zu überwinden und positive Veränderungen herbeizuführen.



Zeitmanagement

Um mich täglich durch den Emotionsdschungel, sämtliche Eindrücke und Reize hindurch zu schlagen, muss die Zeit gut geplant sein! Dies habe ich bereits relativ früh erkannt. In dem ich mir bewusst Zeit für mich selbst nehme, habe ich gelernt, wie wichtig es ist, Grenzen zu setzen, um mich vor Überstimulation zu schützen.


Für hochsensible Menschen ist daher ein ausgewogener Lebensstil, genug Zeit für Selbstfürsorge und Entspannung einzuplanen, enorm wichtig!


  • Lernt, NEIN zu sagen, wenn Ihr bereits überlastet seid oder wenn Euch zusätzliche Verpflichtungen zu viel werden. Vergesst nicht: ein klares NEIN ist ein JA zu sich selbst!


  • Plant und integriert regelmäßige Pausen in Euren Alltag ein, um Euch zu entspannen und Kraft zu tanken.


  • Nutzt Tools wie Kalender, To-Do-Listen oder Apps, um Eure Zeit effektiv zu planen und Euch besser zu organisieren. Findet heraus, welche Tools am besten zu Eurem individuellen Arbeitsstil passen.


  • Setzt Euch Euch realistische Ziele und Zeitlimits. Vermeidet dabei Mulitasking bzw. Euch mit zu vielen Aufgaben zu überladen. Versucht, Euch auf eine einzige Aufgabe zu konzentrieren. Priorisiert Eure Aufgaben nach Dringlichkeit und Wichtigkeit. Die meisten Menschen neigen dazu, Zeit für die gestellten Aufgaben falsch einzuschätzen und geraten so permanent an die Grenzen der Überforderung. (Unnötigem Zeitdruck und Unzufriedenheit führen zu negativem Stress - bis hin zum Burnout!)


  • Baut feste Routinen und Strukturen in Euren Alltag ein. Routinen schaffen Orientierung und können helfen, Euch besser zu organisieren und produktiver zu sein.



Das Aushalten von "Stress"


Ja, ich bin empfindlich, aber das bedeutet nicht, dass ich dem (negativen) Stress hilflos ausgeliefert bin. Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, meine Grenzen zu erkennen und gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln, um mit Stress umzugehen.

Mir hilft besonders gut, wenn ich mich draußen in der Natur aufhalte, Bäume bestaune, die Landschaft ringsherum genieße (am Besten an der Seite meiner Seelenhündin #MarlaPappels), in aller Stille ein interessantes Buch lese, Musik höre oder einen Blog-Artikel schreibe.


Um die Mechanismen hinter meinem eigenen Stresslevel besser zu verstehen, absolvierte ich im Februar 2023 meinen zert./gepr. IHK-Abschluss zur Fachkraft für Stressmanagement. So entwickelte ich ein noch tieferes Verständnis und wirkungsvolle Strategien zur Stressbewältigung in einer zunehmend digitaleren Welt.


  • Nutzt die heilsame Kraft der Natur, um Stress abzubauen. Verbringt Zeit im Freien, bestaunt Bäume und genießt die Landschaft, um Ruhe und Gelassenheit zu finden. Oft genügen dafür schon ein paar wenige Schritte vor der eigenen Haustür. Wenn Ihr im städtischen Umfeld wohnt, erkundet Euch nach Parks, Seen, Flüssen oder Waldregionen in der Nähe, die ihr möglichst leicht erreichen könnt.


  • Erwägt die Möglichkeit, ein Haustier zu haben, das Euch emotionale Unterstützung bietet. Tiere können eine Quelle von Trost und Freude sein und dabei helfen, Stress abzubauen. Bedenkt dabei bitte, die Verantwortung, die Ihr dann für das Tier übernehmt und die Zeit für genügten Zuwendung und Fürsorge! Handelt dabei nicht überstürzt, sondern nehmt Euch genügend Bedenkzeit für solch eine Entscheidung. Erkundigt Euch bei Tierheimen, Tierschutzorganisationen oder Züchtern.


  • Setzt Euch aktiv mit den Mechanismen hinter Eurem Stresslevel auseinander. Durch Weiterbildung und Selbstreflexion könnt Ihr ein tieferes Verständnis für Eure Stressauslöser und wirkungsvolle Strategien zur Bewältigung entwickeln.


  • Praktiziert Achtsamkeits- und Meditationsübungen, um Eure Stressresistenz zu stärken, im Moment zu leben und auf stressige Situationen gelassener reagieren zu können. Haltet nach Kursen in Eurer Region Ausschau, die entsprechende Programme anbieten. Dort trefft Ihr auch auf Gleichgesinnte und könnt Euch verständnisvoll untereinander austauschen.



Liebe hochsensible Seelen...

Hochsensibilität ist keine Last, sondern ein wertvolles Geschenk.

Lernt und traut Euch, Eure eigenen Bedürfnisse und Werte über die Erwartungen anderer zu stellen. Kommuniziert offen und ehrlich Eure Grenzen, um Eure Authentizität zu bewahren – dies gibt Euch mehr Selbstsicherheit!

Überlasst die Gestaltung Eures Lebens nicht anderen. Ihr seid die Architekten Eures Lebens!


Indem wir unsere einzigartigen Fähigkeiten und Stärken

entdecken und fördern, können wir nicht nur unser eigenes Leben

bereichern, sondern auch die Welt um uns herum.


Es mag Zeiten geben, in denen Ihr Euch wie wandernde Emotionsbündel fühlt.

Aber denkt daran, dass Ihr einzigartig seid und, dass Eure Hochsensibilität Euch auf eine Weise befähigt, die Welt zu erleben und zu gestalten, die für andere nahezu unerreichbar ist.


(Und vergesst nicht: Ein wenig Humor kann auch in den schwersten Momenten Wunder bewirken. ;)


Eure

Alex


"Nicht unsere Expertise bleibt in Erinnerung, sondern die Geschichten, die wir erzählen. Geschichten, die auf unseren eigenen Erfahrungen beruhen. DAS sind WIR. Alexografie."


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© Alexografie.de - Alex We Hillgemann - Februar 2024 Photos: Alex We Hillgemann, Wix, Shutterstock (E ngin A kyurt)

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