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Hochsensibel im Großstadttrubel

Autorenbild: AlexografieAlexografie

Aktualisiert: 7. Okt. 2024

Mittendrin & ganz im Moment: Das Light Festival in Essen


Menschenmassen, laute Gespräche, grelle Lichter ... – warum sollte sich jemand, der hochsensibel ist, freiwillig in solch eine Situation begeben? Diese Frage habt Ihr Euch vielleicht schon gestellt, wenn Ihr selbst hochsensibel seid und solche Veranstaltungen normalerweise meidet. Genau das tue ich auch. Und dennoch finde ich mich hier und da in Situationen wie dieser wieder – dem Light-Festival in Essen, mitten im Ruhrpott. Und das, obwohl ich genau wusste, dass es eine Herausforderung werden würde.


HSP und der Balanceakt in Menschenmengen

Als HSP ist es nicht einfach, durch Großveranstaltungen zu navigieren. Die ständigen Geräusche, Menschen, die durcheinander reden, Schritte, die auf den Asphalt und Kopfsteinpflaster prallen – all’ das schwingt in mir nach. Es ist, als würden alle Sinneseindrücke verstärkt, jeder äußere Reiz ist ein ungefilterter Tropfen, der das Fass fast zum Überlaufen bringt. Normalerweise meide ich solche Veranstaltungen in den letzten Jahren. Doch an diesem Abend spürte ich den Drang, das Essener „Light-Festival“ miterleben zu wollen und dabei einige Momente hier in meinem Foto-Blog festzuhalten.


Fotografie ist meine Zuflucht, mein Anker (genau wie das Schreiben). Ich versuchte an diesem Abend, alles das auszublenden, was mich überforderte. Das Licht, die Farben und die Musik verschmolzen, und alles andere wurde für diesen Moment leiser. Das Fotografieren hilft mir im doppelten Sinne den Fokus zu halten, um mich zu erden und das einzufangen, was ich in diesem Moment erlebe.


Lichtkunst und Musik: Eine emotionale Zeitreise

Während ich mich auf die Lichteffekte und die sphärische Ambient-Musik konzentrierte, spürte ich, wie Bilder aus vergangenen Zeiten in mir aufstiegen. Als Fotografin auf Musikfestivals unterwegs zu sein, das war lange Zeit meine Welt. Nächte, in denen ich das pulsierende Leben vor der Linse festhielt, mit allen Nuancen und Emotionen. Doch zu dieser Zeit, zu Beginn meiner Reise als HSP, war ich mir meiner Hochsensibel kaum bewusst.

Hier ein paar Videoeindrücke des "Light Festival" in Essen:



Es war eine Zeit, die sowohl Wehmut als auch Dankbarkeit in mir hervor rief. Wehmut, weil diese intensive Phase hinter mir liegt und mich viel Kraft gekostet hat. Dankbarkeit, weil ich durch diese Erlebnisse so viel gelernt habe – über mich selbst, über meine Hochsensibilität und darüber, wie ich trotz aller Herausforderungen Freude im Moment empfinden kann.


Gemeinsam „anders“ & kreativ

An diesem Abend war ich nicht allein. Ein guter Freund (Fotograf Erik Heneka) hat mich zum Besuch des „Light Festival“ in Essen inspiriert. Wir sind beide emphatische, kreative Seelen - aufgeschlossen und neugierig – jeder von uns empfand die Reizüberflutung auf seine Weise. Während Erik locker durch die Menge schritt, hatte ich einige Momente, in denen ich tief durchatmen musste, um mich zu sammeln. Zum Glück weiß er, dass ich hochsensibel bin, und geht einfühlsam damit um.


Es ist nicht immer leicht, dieses „Anderssein“ zu erklären. Doch es ist auch nicht notwendig, dass alle es verstehen – solange diejenigen, die an unserer Seite sind, uns so akzeptieren, wie wir sind. Und genau das war an diesem Abend der Fall.


(DANKE, Erik für Deine Inspiration, Motivation, für den Austausch und, dass Du mir die Autobahn bzw. Nachtfahrt erspart hast! :)


Warum wir uns den Herausforderungen stellen sollten

Normalerweise finde ich meine Ruhe und Ausgeglichenheit bei achtsamen Spaziergängen in der Natur, oft begleitet von meinem treuen Seelenhund #MarlaPeppels. Dort kann ich die Stille genießen und mich ganz auf die kleinen Details um mich herum konzentrieren – das Rauschen der Bäume, das Zwitschern der Vögel, die beruhigende Weite ... Doch es gibt auch Momente, in denen es mich zu etwas Größerem, Lauterem hinzieht. Manchmal suche ich bewusst die Herausforderung und den Kontrast, um mich inmitten von Reizüberflutung, Lichtern und Menschenmengen neu zu erfahren. Ja, es ist nicht leicht, sich in eine Menschenmasse zu wagen, wenn jeder Reiz wie ein Schlag ins Gesicht wirkt und man dabei gleichzeitig versucht, sich zusammenzureißen.

Wichtig ist, dies aus freiem Willem zu tun und Grenzen offen auszusprechen, wenn wir das Gefühl haben, dass wir eher Rückzug brauchen.


Doch es gibt diese Augenblicke – wie beim „Light-Festival“ in Essen – in denen das Eintauchen in den Moment uns etwas zurückgibt. Vielleicht ist es eine neue Perspektive, vielleicht ist es ein besonderer Moment, der für immer in uns nachklingt. Für mich war es an diesem Abend beides. Es ist ein anderer Weg, im Hier und Jetzt zu sein und die Schönheit im Chaos zu entdecken.


Also, wenn Ihr Euch das nächste Mal fragt, warum Ihr Euch eine solche Herausforderung antun solltet, vergesst nicht: Manchmal versteckt sich hinter der größten Reizüberflutung eine Chance, etwas Wunderschönes zu erleben. Ob es nun durch die Linse einer Kamera, eines Smartphones oder einfach das besondere Erlebnis in diesem Moment ist.


Eure Gedanken zählen!

Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie geht Ihr als HSP mit solchen Situationen um? Teilt diesen Artikel gerne auf Social Media und besucht mein Instagram-Profil (@alexografie). Ich freue mich auf Eure Geschichten, Erfahrungen und Gedanken!


Hier könnt Ihr Euch einige der lichtreichen :-) Momente des „Festival of Light“ in Essen anschauen, die Erik und ich "eingefangen" haben und Euch inspirieren und ermutigen lassen:


© Fotos by Alex We Hillgemann / Alexografie.de:


© Fotos by Erik Heneka:



"Nicht unsere Expertise bleibt in Erinnerung, sondern die Geschichten, die wir erzählen. Geschichten, die auf unseren eigenen Erfahrungen beruhen. DAS sind WIR. Alexografie."


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© Alex We Hillgemann Oktober 2024 / Alexografie.de (Fotos: Alex We Hillgemann, Erik Henika)

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