... fliegt die Traurigkeit davon. (Jean de la Fontaine)
Zumindest ein wenig.
Ich gehe in den Supermarkt, gehe an den Tüten mit Gummibärchen vorbei … den Zeitungen, die Du gerne gelesen hast. Gehe am Buchladen vorbei, ohne ein Buch zu kaufen.
Selbst nach nun mehr vier Jahren noch.
Ich kann Dich nicht mehr anrufen und um Rat fragen. Ich kann Dich nirgends mehr sehen, außer in meinen Erinnerungen und auf Fotos.
Da ist niemand mehr, der mit solcher Inbrunst Witze erzählt.
Da ist keiner mehr, der sich über eine Tüte Gummibärchen und ein Buch freut und sich zum Geburtstag ein Eisbein oder Frikadellen wünscht.
Es wird nie mehr diesen wunderbaren Grillgeruch im Sommer geben. Da ist keiner mehr, der auf der Terrasse sitzt und um drei Koteletts und ein Bier bittet.
Es kommen keine E-Mails mehr in großer Schrift - mit kurzen Sätzen und so vielen Tippfehlern, weil Du nur noch eine fähige Hand zum Schreiben hattest:
„Hallo große. hab keine gummibärchen mehr. nur noch 3 - 9 stck. bringst welche mit ...“
So gehandicapt Du auch warst - kaum je eine Zeile ohne Humor!
Und welche Tochter kann schon locker mit ihrem Papa ein Bier trinken?
Wir konnten das - früher. Bis das Schicksal zuschlug. Schon wieder.
Gekämpft. So viele Jahre. Fast alles blieb auf der Strecke.
So viel gegeben.
Das Leben zurückgeholt.
Noch ein paar gute Jahre im Kreise derer, die Du um Dich haben mochtest.
Und dann: das Leben verloren. So schnell.
Zu früh.
Aber: WIR sind noch hier - Deine Töchter.
Bitte pass weiter von da oben auf uns auf - Papa! In Gedenken an unseren Vater (03. Dez. 1946 - 18. Nov. 2016) :-(
© Alex We Hillgemann & Silly Al / Alexografie.de - 18. Nov. 2020